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Quelle: Deutsche Wetterdienst
Letzte Aktualisierung 03.12.2024 - 17:41 Uhr

Die Geschichte der Feuerwehr Zweibrücken - 1900 -1945

Mit der Verlegung der städtischen Wasserleitung (1900/1901) war das Löschwasserproblem gelöst. An verschiedenen Orten innerhalb unserer Stadt wurden Hydrantenwagen stationiert, die den Feuerwehrmännern eine schnelle Brandbekämpfung ermöglichten. Nachdem die Stadt Zweibrücken ein Gebäude der ehemaligen Chevauxleger-Kaserne erworben hatte, wurde dies 1912 zum Feuerwehrgerätehaus umgebaut. Der Erste Weltkrieg 1914/18 mit seinen Folgen bewirkte, so erklärte Kommandant Schöller bei einer Generalversammlung 1919, dass die Freiwillige Feuerwehr nur unter größten Anstrengungen diese Kriegszeit überbrücken konnte.

Eine neue Epoche der Feuerwehr begann im Jahre 1922. In diesem Jahr wurde die erste „Automobilspritze“ in Dienst gestellt. Unter welchem Umständen diese Automobilspritze in Besitz der Feuerwehr kam, schildert der folgende Bericht: Die erste Automobilspritze der Feuerwehr Zweibrücken wird unlösbar mit dem Namen Ludwig Fallenstein (geb. 15.02.1885, gest. 25.11.1939) verbunden bleiben. Hauptberuflich Spediteur und Kohlenhändler, war er von April 1920 bis zu seiner Erkrankung im April 1933 ehrenamtlicher Kommandant und städtischer Brandinspektor der Feuerwehr Zweibrücken.

In der Verwaltungsratssitzung der Feuerwehr vom 27.11.1921 gab Kommandant Fallenstein den Mitgliedern des Ausschusses bekannt, dass eine Automobilspritze bei der Firma Benz in Gaggenau bestellt worden sei und im Februar 1922 geliefert werden sollte. Mit dem Einbau der Pumpe wurde die Firma Metz in Karlsruhe beauftragt.

Aus der Niederschrift über die Hauptversammlung vom 11.05.1922 ist ersichtlich, dass das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt noch nicht geliefert war. In der gleichen Versammlung schlug Kommandant Fallenstein vor, eine Mannschaft solle nach Gaggenau fahren, um die Bedienung des Fahrzeuges und der Pumpe zu erlernen. Bürgermeister Roesinger unterstützte den Antrag. Bereits in der nächsten Sitzung am 23.06.1922 wurden die Feuerwehrmänner Mack, Ambos und Allgeier bestimmt, auf Kosten der Benzwerke zur Einweisung nach Gaggenau zu fahren. An dieser Reise nahmen auch die Herren Fallenstein und Volkamer (gest. 27.02.1971) teil.

Es war bestimmt ein großes Ereignis, als im September 1922 die Automobilspritze in unserer Heimatstadt eintraf. Das Löschfahrzeug mit der Typenbezeichnung LF20 (Löschfahrzeug mit einer Pumpenleistung von 2000l Wasser pro Minute) war noch vollgummibereift und hatte ein offenes Führerhaus. Die Mannschaft saß ungeschützt gegen Witterungseinflüsse Rücken an Rücken auf einer Holzbank. Gegen Herunterfallen schützten sich die Feuerwehrmänner durch Einhängen der Arme in Lederschlaufen. Eine seitlich des Führerhauses angebrachte Bronzeglocke, die noch mit der Hand betätigt wurde, schaffte freie Straßen bei Alarmfahrten.

Mit einer Handkurbel, die nicht selten Anlass zu unfeinen Ausdrücken gab, wurde der Motor angeworfen. Eine Karbid gefüllte Dose, mit ein wenig Wasser übergossen und an den Luftfilter gehalten, war eine gute Starthilfe findiger Maschinisten. 23 Jahre lang war die Automobilspritze in Friedens- und Kriegszeiten in Dienst, zu einem großen Teil auch in Nachbargemeinden. Im März 1945 wurde das Fahrzeug bei einem Bombenangriff so stark beschädigt, dass eine Instandsetzung nicht mehr möglich war. Nur die Signalglocke leistet auch weiterhin gute Dienste. Sie wurde von einem Feuerwehrmann auf einen Ständer montiert und steht nun als Geschenk der Freiwilligen Feuerwehr im Großen Sitzungsaal des Rathauses.

Im Jahre 1938 wurde die Freiwillige Feuerwehr durch einen Erlass zur Feuerlöschpolizei umfunktioniert. Damit war die Feuerwehr der SS unterstellt. Das Tragen von Seitengewehren war Pflicht, und automatisch wurde Heinrich Himmler Oberster Chef der Feuerlöschpolizei. Ein klangvoller Name mit Tradition war ausgelöscht worden.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil der Feuerwehrmänner kaserniert und musste in der von der Zivilbevölkerung geräumten Stadt als Brandwache zurück bleiben. Im Zeichen des totalen Krieges wurden höchste Ansprüche an die Wehrmänner gestellt. In dieser Zeit gehörte es zur Tagesordnung, dass unsere Feuerwehr nach Fliegerangriffen in Saarbrücken, Saargemünd, Neunkirchen, St. Ingbert, Kaiserslautern, Frankenthal, Ludwigshafen, Pirmasens und Contwig nachbarliche Hilfe leistete. Der 7.01.1945 war ein schwarzer Tag für die Feuerwehr Zweibrücken. Bei einem Bombenangriff wurde das Feuerwehrhaus mit Fahrzeug und Geräten völlig zerstört.

An dieser Stelle sei allen Feuerwehren, die an diesem Tage in Zweibrücken selbstlose nachbarliche Hilfe leisteten, Dank gesagt.

Wichtige Telefonnummern:

  • Feuerwehr: 112
  • Polizei: 110
  • Rettungsdienst: 112
  • Giftnotruf: 06841 - 19240